Neues vom Gartenplausch - ein kleiner Bericht

Der GartenPlausch ist in die neue Saison gestartet. Am 11. April und 9. Mai 2019 wurde bereits das Kompostieren und das Gärtnern unter Bäumen thematisiert. Hier finden Sie den Bericht über die GartenPläusche zum Kompostieren und Gärtnern unter Bäumen.

Zum ersten GartenPlausch im April war die Kompostexpertin Martina Kolarek von „Die Boden Schafft“ im FrobenGarten zu Gast. Seit mehreren Jahren stellt sie gemeinsam mit anderen GärtnerInnen erfolgreich Kompost im Gemeinschaftsgarten Allmende Kontor auf dem Tempelhofer Feld her. Mit der Zeit hat sie die Kunst des erfolgreichen Kompostierens gemeistert und teilt ihr Wissen gerne mit Interessierten.

Auf dem Tempelhofer Feld kommt der sogenannte Heißkomposter zum Einsatz. Küchen- und Gartenabfälle werden von den GärtnerInnen zerkleinert und daraus eine etwa einen Meter breite Miete angelegt. Diese wird mit einer Plane so abgedeckt, dass weiterhin Sauerstoff an die Abfälle gelangt. Auf diese Weise werden optimale Bedingungen für die vorhandenen Mikroorganismen geschaffen, welche für die Umwandlung der Abfälle zu Humus verantwortlich sind. Unter der Plane können im Gegensatz zu normalen Kompostern Temperaturen von bis zu 60 °C erreicht werden. Nach ein paar Tagen ist die heiße Phase der Kompostierung beendet. Um eine möglichst gleichmäßige Zersetzung aller Abfälle zu erreichen, muss die Miete mehrfach umgeschichtet werden. Nach ein paar Monaten ist der Humus fertig und kann in den Beeten ausgebracht werden. Abhängig von der Menge der gesammelten bzw. anfallenden Abfälle sowie Witterung und Jahreszeit kann ein Thermokompost mehrmals im Jahr angelegt werden.

Im Mai wurde das Gärtnern unter Bäumen thematisiert. Dies ist eine besondere Herausforderung, da es keine allgemeingültigen Regeln gibt, die für alle Standorte unter Bäumen zutreffen. Je nach Baum und Nähe zum Stamm gelten unterschiedliche Faktoren. Ein großes Blätterdach wirft mehr Schatten, nah am Stamm ist die Erde trockener und nährstoffärmer, und je nach Baum breiten sich die Wurzeln knapp unter der Erdoberfläche aus oder verankern sich tief im Boden. Bei flachwurzelnden Arten gestaltet sich das Gärtnern schwierig. Die Bodenbearbeitung darf nur per Hand und mit äußerster Vorsicht erfolgen, um die Wurzeln nicht zu verletzen. Auch der Auftrag von neuem Boden muss genau bedacht werden; nicht zu viel, damit noch Sauerstoff an die Wurzeln kommen kann und nicht zu nah am Stamm, damit dieser nicht Gefahr läuft zu faulen. Auch der Konkurrenzdruck zwischen Baum und geplanter Pflanzung ist hoch.

Der beste Zeitpunkt zum Unterpflanzen von Bäumen ist der Spätsommer. Dien Bäume haben dann ihre Wachstumsphase beendet und der Konkurrenzdruck auf neue Pflanzen lässt nach. Zu beachten ist, dass unter Bäumen mehr gegossen werden muss als in einem regulären Beet, da der Baum immer mittrinkt. In der Fachliteratur und im Internet können Informationen – zu den Wurzeltypen der Bäume und welche Pflanzen sich am besten zu deren Unterpflanzung eignen – eingeholt werden.

In den nächsten Monaten wird abwechselnd in den Pallasgärten und im FrobenGarten über weitere wichtige, nützliche und aktuelle Themen informiert und diskutiert. Wie können Pflanzenkrankheiten erkannt und bekämpft werden und was ist ihr Auslöser? Wie baut man ein Insektenhotel? Was bedeutet der Klimawandel für das Gärtnern? Und wie kann man sein Vorgehen sich daran anpassen? Welche Möglichkeiten des Haltbarmachens der Ernte gibt es? Kommen Sie vorbei!

Hier erfahren Sie mehr zum Projekt

Das Projekt GartenAktiv wird mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt über das Quartiersmanagement Schöneberger Norden gefördert.