Das Ehrenamt stand im Mittelpunkt des Präventionsrates im März 2019

Der erste Präventionsrat in diesem Jahr war - wie schon der letzte im Jahr 2018 - eine ganz besondere Veranstaltung. Im PallasT wurde im Dezember das Jubiläum 20 Jahre PräRat gefeiert, denn die Premiere dieses "Forums für Alle" fand Ende 1998 statt. Am 21. März 2019 nun standen die vielen engagierten Ehrenamtlichen im Schöneberger Norden im Mittelpunkt des Abends - 54 von ihnen wurden geehrt.

Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen, Jörn Oltmann und Corinna Lippert, die bezirkliche Koordinatorin des Quartiersmanagements Schöneberger Norden

Für viel Freude sorgte der Auftritt der Gruppe "Chicos Dancefloor Rockers"

Chico und seine Dancefloor Rockers: Lob und Blumen vom Stadtrat für den tollen Auftritt

Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten oder andere Sorgen? Bei "Kiez aktuell" können sich Bürgerinnen und Bürger wie hier im PräRat zu Wort melden

Gerd Schmitt vom Pestalozzi-Fröbel-Haus (PFH) stellte das Projekt "Wir machen weiter" vor

Christine Fidancan, Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement wirbt für ihr Ehrenamtsbüro im Bezirkamt Tempelhof-Schöneberg

Lukas Matzkows, seit kurzem im Team des bezirklichen Ehrenamtsbüros

Stadtrat Jörn Oltmann, Bezirkskoordinatorin Corinna Lippert und Quartiersmanager Peter Pulm (von links) schreiten zur Ehrung der zahlreichen Ehrenamtlichen im Schöneberger Norden

Alle Geehrten passten kaum auf das Gruppenfoto

Ehrenamt ganz groß beim Präventionsrat im März 2019

Nach der gewohnten Begrüßung durch den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen, Jörn Oltmann (Bündnis 90 / Die Grünen) und Corinna Lippert, die bezirkliche Koordinatorin des Quartiersmanagements Schöneberger Norden, traten die Gruppe "Chicos Dancefloor Rockers" auf und sorgten für gute Unterhaltung. Die Jungs und Mädchen boten vor allem Breakdance-Einlagen, die teilweise schon akrobatisch zu nennen waren.

Kiez aktuell

Unter dem Tagesordnungspunkt "Kiez Aktuell", der sich den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger widmet, wurden verschiedene Themen angesprochen.

Besorgte Mieter äußerten sich zur Lage in der Kirchbachstraße 1-2. Dort sind Vandalismus und mangelnde Sicherheit zu immer größeren Problemen geworden, u.a. wurden mehrfach Fahrstühle demoliert, was gerade die Situation der Älteren sehr beeinträchtigt. Bezirksstadtrat Oltmann versprach, sich dem Thema anzunehmen und in den Dialog mit der Vermieterin, der landeseigenen Wohnungsgesellschaft Gewobag, zu treten.

Verdrängung der JugendeinrichtungenPotse und Drugstore: Regine Wosnitza von der IG Potsdamer Straße thematisierte erneut die Verdrängung von Potse und drugstore. Das Rechtsamt des Bezirks hat einen Räumungstitel für den bisherigen Standort erwirkt, die Jugendlichen müssen ihn also unwiderruflich verlassen. Im Dezember hatte Stadtrat Oltmann verkündet, dass neue Räume in der Potsdamer Straße 134 gefunden worden seien. Diese sind aber noch nicht nutzbar, weil bisher keine Nutzungsvereinbarung zwischen dem Bezirksamt und den zukünftigen Nutzer/innen abgeschlossen werden konnte. Wenn sie dann von den Jugendlichen genutzt werden können, darf das nur "leise" geschehen, d.h. wegen der darüber befindlichen Wohnungen wird es dort weder Proben noch Konzerte geben.

Was tun Investoren für den Kiez? - Regine Wosnitza fragte das in Bezug auf die Bauherren des Gebäudekomplexes auf dem Commerzbank-Gelände. Sie warb dafür, die Ansiedlung des Großkonzerns Sony in der Potsdamer Straße zu nutzen, um mit dem Unternehmen wegen eines sozialen Engagements vor Ort in Kontakt zu treten. Vorstellbar wäre, dass Sony den Bunker in der Pallasstraße als einen Ort für Kultur ausbaut oder sich zumindest daran beteiligt. Das für die Jugendeinrichtungen vorgeschlagene Ausweichobjekt Pallasbunker wäre für kulturelle Nutzungen gut geeignet, aber für dessen Ertüchtigung wären Millionen Euro notwendig, hatte Stadtrat Oltmann im Dezember 2018 mitgeteilt.

Wie ist der aktuelle Stand beim Gebäude der früheren Kneipe "Umsteiger"? Stadtrat Oltmann trifft demnächst den Investor zum Gespräch über die künftige Nutzung des Backsteinhauses in der Yorckstraße und über das Thema Denkmalschutzsicherung. Das Jugendamt prüft derzeit die Anerkennung des Vereins "Die Kulturellen Erben" aus dem Schöneberger Norden als Träger der Jugendhilfe, der als potentieller Nutzer des Gebäudes in Frage kommt.

Leerstand in der Potsdamer Straße 163 und der Kurfürstenstraße 148-149: 2018 gab es eine Bauanfrage zu Abriss und Neubau auf den Grundstücken Potsdamer Straße 163 und 165. Aktuell ist dort ein Verfahren gemäß Zweckentfremdungsverbotsverordnung anhängig, das eine Leerstandsgenehmigung versagen soll, da das Wohnungsamt der Einschätzung ist, dass das Wohngebäude wieder hergerichtet werden kann. Der Widerspruch des Investors wird aktuell gerade geprüft. Sollten Wohnungen abgerissen werden, müssten Ersatzwohnungen dann zu einem Mietpreis von 7,92 €/m² erstellt werden. In einem ähnlichen Fall hat das Vorgehen des Wohnungsamtes für die Gebäude in der Kurfürstenstraße 148-149 dazu geführt, dass dort nicht abgerissen, sondern hergerichtet und aufgestockt wird. Hier wurde der Eigentümer dazu aufgefordert, befristet bis zum Baubeginn im Jahr 2020 die leer stehenden Wohnungen wieder zu vermieten.

Gertrud-Kolmar-Bibliothek: Bertram von Boxberg thematisierte die Zukunft der Stadtteilbibliothek in der Pallasstraße 27. Seit 2014 verfügt die Gertrud-Kolmar-Bibliothek über kein festes Personal mehr. Demnächst soll der neue Bücherbus vor dem Gebäude halten. Außerdem werden die Räumlichkeiten 2019 dreimal acht Wochen lang für das Projekt "MakerLab 4.0" genutzt, so dass die Bibliothek während dieser Zeit für ihre Stammnutzerschaft geschlossen ist. Ein Tod auf Raten? "Soll die Bibliothek Stück für Stück platt gemacht werden?" - Bezirksstadtrat Jörn Oltmann will dazu seine Kollegin, Stadträtin Jutta Kaddatz (CDU), kontaktieren. Sie ist als Leiterin der Abteilung Bildung, Kultur und Soziales für die Bibliotheken im Bezirk zuständig.

Eine Mieterin aus der Prinz-Georg-Straße beklagte, dass dort 60 Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt werden. Dazu gab es Ankündigungsschreiben seitens des Bezirks, die nicht ausreichend und für Laien schwer zu verstehen sind. Laut Gesetz haben Mieter sieben Jahre Zeit, um ihre Wohnung selbst zu kaufen. Das Bezirksamt könne nichts machen, so Stadtrat Oltmann, er werde aber versuchen, in dieser Sache politischen Druck auszuüben. In Tiergarten-Süd wurde bereits eine spezielle Mieterberatung für Betroffene im Milieuschutzgebiet eröffnet. So etwas soll es auch bald an drei Standorten in Tempelhof-Schöneberg geben.

Parkraumbewirtschaftung im Schöneberger Norden ab 1. April 2019:  Eine Anwohnerin aus der Dennewitzstraße beklagte, dass die Bewohnerschaft in ihrer Straße Anwohnerparkausweise (Vignetten) im Bezirk Mitte beantragen solle, obwohl die Straße mit rund 130 Wohnungen zwischen den beiden Parks auf Schöneberger Territorium liegt. Eine weitere Bewohnerin regte sich über den Schilderwald in der Tempo-30-Zone an der Winterfeldtstraße auf. Diese sei außerdem zu einer "Rennstrecke" für Autos geworden. Könne man da nicht mal Blitzer aufstellen,um das zu stoppen? Außerdem sei die oft zugeparkte "Begegnungszone Maaßenstraße"zu einer wahren "Krisenzone" geworden, was dort nach mehr Einsatz von Ordnungsamt und Polizei verlange. Jörn Oltmann versprach, seine Amtskollegin Christiane Heiß (Bündnis 90 / Die Grünen), in deren Verantwortungsbereich diese Themen liegen, zu beiden Problemen zu befragen. Mehr zurParkraumbewirtschaftung im Schöneberger Norden erfahren Sie hier.

Nachgehakt

Am 11. April 2019 findet um 18 Uhr im Goldenen Saal im Rathaus Schöneberg eine Informationsveranstaltung zum Stadtumbau-West-Gebiet Südkreuz statt. Neben vielen Teilgebieten wird auch zum Stand der Umbauarbeiten an den westlichen Yorckstraßen-Vorplätzen berichtet. Dabei geht es u.a. auch um die Feuerwehrzufahrten.

Das Problem des Integrationszentrums Harmonie in der Katzlerstraße, das eine Kündigung seiner Räume erhalten hat, wird derzeit vor Gericht geklärt. Der Prozess dauert, es liegt noch keine Entscheidung vor.

"Wir machen weiter" - ein QM-Projekt zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements

Gerd Schmitt vom Pestalozzi-Fröbel-Haus (PFH) stellte das Projekt "Wir machen weiter"  vor. Das  Projekt soll in den nächsten beiden Jahren das bürgerschaftliche Engagement im Schöneberger Norden stärken und für die Zeit nach der Verstetigung des QMs zum Jahresende 2020 sichern helfen. Das Projekt arbeitet eng mit dem QM-Team und dem Quartiersrat zusammen und sucht den Kontakt zu bereits aktiven Menschen und Gruppen im Schöneberger Norden. Gemeinsam soll überlegt werden, was noch notwendig ist, um die Aktiven zu stärken, sei es eine Fortbildung, eine Beratung oder einfach nur der Kontakt zu anderen Unterstützern des Ehrenamtes.

Wenn auch Sie Unterstützung durch das Projekt gebrauchen können und sich einbringen möchten, nehmen Sie sich bitte direkt Kontakt mit Gerd Schmitt auf: schmitt@pfh-berlin.de

Ehrenamtsbüro des Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

"Kommen Sie zu mir, und ich mache Sie glücklich," lautete der Leitspruch von Christine Fidancan. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Lukas Matzkows,der seit kurzem in ihrem Team arbeitet, stellte die Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement und Leiterin des Ehrenamtsbüros das Ehrenamtsbüro vor. Im Ehrenamtsbüro kann man sich zu den Einsatzmöglichkeiten informieren und beraten lassen. Das Ehrenamtsbüro steht im engen Kontakt mit rund 150 Organisationen, Vereinen und Verbänden, bei denen man ein Ehrenamt ausüben kann. Zur Zeit sind in Tempelhof-Schöneberg ca. 80.000 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich aktiv. Wichtig sei, so Christine Fidancan, dass besonders das "Junge Ehrenamt" gestärkt werde, dass es eine gute Anerkennungskultur gebe, und dass das Ehrenamtsbüro künftig "verstärkt in die Sozialräume hinein wirken möchte". Dazu sind Rundgänge durch die Kieze des Bezirks geplant, um dort ansässige Vereine und Institutionen kennenzulernen. Los geht es damit im Schöneberger Norden. Zudem finden aller zwei Monate auf Initiative der Integrationsbeauftragten und des Ehrenamtsbüros zweitägige Kurse zu verschiedenen Themen statt. Am 21. und 22. Mai 2019 wird es z.B. um den Umgang mit der Straßenprostitution gehen. Am 25. Mai kann man sich über das Ehrenamtsbüro auf dem Nachbarschaftsfest vor dem Rathaus informieren und erhält auf Wunsch auch die neue Ehrenamtsbroschüre.

Kontakt: Christine Fidancan,Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement und Leiterin des Ehrenamtsbüros: Telefon (030) 90277–6050, E-Mail: Ehrenamtsbuero@ba-ts.berlin.de,

Der Höhepunkte des Abends: Ehrenamtlich aktive Menschen im Mittelpunkt

Darauf hatten viele im Saal gewartet: Die gebührende feierliche Ehrung von zahlreichen Ehrenamtlichen im Schöneberger Norden begann gegen 20.00 Uhr. Das Team-QM hatte 54 Menschen aus dem Schöneberger Norden, die sich zum Teil seit vielen Jahren für den Stadtteil und seine Menschen engagieren, zur Ehrung eingeladen. Darunter waren Menschen, die sich in ihrer Nachbarschaft engagieren, die in Einrichtungen und Vereinen für andere Menschen aktiv sind oder die sich für Kinder und Jugendliche im Schöneberger Norden einsetzen. Geehrt wurden auch Mitglieder des Quartiersrates und der Vergabejury. Unter viel Beifall wurden die Geehrten auf die Bühne gerufen. Sie bekamen Blumen und einen Beutel voll mit praktischen Give-aways vom QM überreicht, und Stadtrat Jörn Oltmann übergab ihnen die Ehrenamtskarte des Landes Berlin. Nebenstehend können Sie einige fotografische Impressionen von der Ehrung betrachten.

Termine - Neues aus dem QM

Nachwahl der Gewobag-Mieterbeiräte für die Bülowstraße-Ost: Mitte Mai erhalten die Mieter Informationen dazu, und nach den Sommerferien gibt es dann die Wahlunterlagen.

11.04. um 18 Uhr: Stadtumbau West im Rathaus Schöneberg/Goldener Saal

11.05.: Tag der Städtebauförderung

19.05.: Straßenfest in der Bautzener Straße

07.06: Steinmetzstraßenfest

Der nächste PräRat findet am Donnerstag, 13. Juni 2019, um 19 Uhr im PallasT statt. Dann zum Thema Mieten und Wohnen. Es wird sich u.a. das Projekt"Mieten & Wohnen" vorstellen. Außerdem geht es um Themen wie Mieterberatung, Soziale Erhaltungsverordnung/Milieuschutz und sozialer Mietwohnungsbestand sowie um das Konzept der Gewobag für das Gebäude in der Bülowstraße 90.